Alistair Begg

Warum Nachfolge mit Widerstand verbunden ist

Warum Nachfolge mit Widerstand verbunden ist

Wir alle wollen gemocht werden. Im Westen werden die wenigsten von uns hungern, aber wenn wir Christen sind, wird man wahrscheinlich auf uns herabschauen. Daher ist es bemerkenswert, dass Jesus sagt, das Leben im Segen des Reiches Gottes bedeute auch, gehasst zu werden: »Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen« (Lk 6,22). Jesus spricht von Situationen, in denen unsere Beziehung zu ihm die Ablehnung oder Verurteilung durch andere hervorruft (nicht weil wir unfreundlich, anstößig oder verbittert waren). Wenn du dich zu Jesus hältst, wirst du irgendwann feststellen, dass du nicht von allen gemocht wirst.

Die Gefahr der Beliebtheit

Wahrscheinlich hast du das auch schon erlebt. Du hast vielleicht für die Wahrheit und Glaubwürdigkeit der Bibel Stellung bezogen, oder du hast innerlich zitternd gesagt: »Ja, ich glaube, dass Jesus derjenige ist, der er behauptet zu sein: der einzige Erlöser, der einzige Weg, um mit Gott im Reinen zu sein.« Plötzlich warst du isoliert und wurdest ein Stück weit von deinem Freundeskreis ausgegrenzt – oder es kam noch schlimmer. Das kann dir im Büro, in der Schule oder in deiner Nachbarschaft passieren.

»Als Christen sollen wir eine Politik der Wahrheit verfolgen und sagen, was am dringendsten ausgesprochen werden muss: dass Jesus der Herr ist.«

Unsere natürliche Reaktion darauf ist dann, eine Art Beschwichtigungspolitik zu betreiben, indem wir nichts mehr sagen, was andere beleidigen könnte. Als Christen hingegen sollen wir eine Politik der Wahrheit verfolgen und sagen, was am dringendsten ausgesprochen werden muss: dass Jesus der Herr ist und dass er anbietet, jeden zu retten, der zu ihm kommt, aber dass wir zu ihm kommen müssen – denn »in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden« (Apg 4,12). Das war die Botschaft der ersten Jünger, die vermutlich mehr geschmäht wurden als wir, und die dennoch stärker von Freude erfüllt waren, als wir es scheinbar sind.

Für die Wahrheit leben

Wenn wir gehasst werden, weil wir die Wahrheit sagen, sollte das für uns ein Grund zur Freude sein. Denn wenn wir so behandelt werden, ist das ein Zeichen dafür, dass wir wirklich zum Reich Christi gehören und damit das wahre Leben besitzen, jetzt und in Ewigkeit. Wenn wir wegen unseres Glaubens verspottet werden, wird uns der Segen nicht genommen, sofern unsere Freude nicht in erster Linie von unserem Ansehen herrührt.

Auf der anderen Seite droht uns das »Wehe«, wenn wir uns davon leiten lassen, wie beliebt wir sind: »Weh euch, wenn jedermann gut über euch redet«, warnt Jesus.

»Wenn wir wollen, dass jeder gut von uns spricht, müssen wir unsere Prinzipien links, rechts und in der Mitte opfern.«
Auch das ist gegenkulturell. Jesus betont, dass es schon immer eher die »falschen Propheten« als die Wahrheitsverkünder waren, die Popularität erlangten. Es ist praktisch unmöglich, dass alle gut von uns reden, wenn wir nicht doppelzüngig sprechen, indem wir jedem etwas anderes sagen, und immer nur das, was die Leute hören wollen. Das taten die falschen Propheten: Sie predigten Frieden, als eine Invasion bevorstand, und versicherten den Menschen, dass ihr Leben in Ordnung sei, während Gott in Wahrheit zornig über ihre Ungerechtigkeit und Heuchelei war. Wenn wir wollen, dass jeder gut von uns spricht, müssen wir unsere Prinzipien links, rechts und in der Mitte opfern. Es ist eine elende Sache, sagt Jesus, die Wahrheit und sich selbst aufzugeben, um gemocht zu werden.

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