John Piper

Leben für das, was bleibt

Leben für das, was bleibt

Ein Leben zur Ehre Gottes

Das Gegenteil eines verschwendeten Lebens ist ein Leben mit einer einzigen Leidenschaft, die Gott ehrt und die Seele erfüllt. Das wahre Leben muss Gott verherrlichen und uns Freude schenken, denn schließlich hat Gott uns dazu erschaffen (vgl. Jes 43,7; Ps 90,14). Das Wort »Leidenschaft« (vielleicht bevorzugst du Eifer, Herzensanliegen, Begeisterung oder Ernsthaftigkeit) ist richtig gewählt, denn Gott gebietet uns, ihn mit ganzem Herzen zu lieben (vgl. Mt 22,37). Er erinnert uns auch, dass er lauwarme Menschen aus seinem Mund ausspeien wird (vgl. Offb 3,16). Das Gegenteil eines verschwendeten Lebens ist ein Leben mit einer einzigen Leidenschaft für Gottes Herrlichkeit.

»Das wahre Leben muss Gott verherrlichen und uns Freude schenken, denn schließlich hat Gott uns dazu erschaffen.«

Wie wichtig ist das Wort »einzig«? Kann das Leben wirklich nur einen »einzigen« Sinn haben? Können Arbeit, Freizeit, Beziehungen, Essen, Sexualität und christlicher Dienst wirklich von einer einzigen Leidenschaft bestimmt werden? Gibt es etwas, das tiefgründig genug, groß genug und stark genug ist, um das alles zusammenzuhalten? Können Sexualität, Autos, Arbeit, Krieg, Windeln wechseln und das Zahlen von Steuern wirklich zu einer Einheit zusammengefasst werden, die Gott verherrlicht und die Seele satt macht?

Diese Frage bringt uns wieder zum Kreuzestod Jesu. Dort stellten wir fest, dass ein Leben zur Ehre Gottes ein Leben zur Ehre des gekreuzigten Christus bedeutet. Christus ist das Ebenbild Gottes. Er ist die Summe der Herrlichkeit Gottes in menschlicher Gestalt. Seine Schönheit erstrahlt in seiner dunkelsten Stunde am hellsten.

Eine einzige Sache kennen

Durch die Frage nach einer einzigen Leidenschaft landen wir am selben blutigen Ort. Die Bibel treibt uns in diese Richtung. Der Apostel Paulus sagte beispielsweise, dass sein Leben und Dienst auf ein einziges Ziel hin ausgerichtet waren: »Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, ihn, den Gekreuzigten« (1 Kor 2,2). Das ist erstaunlich, wenn man all die unterschiedlichen Dinge berücksichtigt, die Paulus tat oder über die er sprach. Es muss einen Grund dafür geben, weshalb »allein Jesus Christus, der Gekreuzigte« das Fundament und die Summe all seiner Lehren war. Er bewegt uns dazu, unser Leben auf eine einzige Sache auszurichten – auf das Kreuz Christi.

»Für ein Leben, das von bleibender Bedeutung ist und wie ein Stein, der ins Wasser geworfen weite Kreise zieht, brauchst du keinen hohen Intelligenzquotienten.«

Du musst nicht viele Dinge im Leben wissen, um in dieser Welt eine bleibende Wirkung zu erzielen. Aber du musst die wenigen wichtigen Dinge – vielleicht nur eine einzige Sache – wissen, auf die es ankommt, und bereit sein, dafür zu leben und zu sterben. Die Menschen, die eine bleibende Wirkung auf dieser Welt erzielen, gehören nicht zu denen, die unzählige verschiedene Dinge beherrschen, sondern zu denen, die von einer wirklich bedeutenden Leidenschaft beherrscht werden. Für ein Leben, das von bleibender Bedeutung ist und wie ein Stein, der ins Wasser geworfen weite Kreise zieht, brauchst du keinen hohen Intelligenzquotienten. Du musst nicht gut aussehen, reich sein, aus einer angesehenen Familie stammen oder eine bedeutende Schule besucht haben. Stattdessen musst du nur einige wenige große, majestätische, unveränderliche, offensichtliche, einfache, herrliche Dinge wissen und dich davon antreiben lassen.

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