Chris Morphew

Jesu Taufe und die neue Schöpfung

Jesu Taufe und die neue Schöpfung

»Und es begab sich zu der Zeit, dass Jesus aus Nazareth in Galiläa kam und ließ sich taufen von Johannes im Jordan. Und alsbald, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass sich der Himmel auftat und der Geist wie eine Taube herabkam auf ihn. Und da geschah eine Stimme vom Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.« (Mk 1,9–11)

Für die Menschen der Antike war das Meer etwas Unheimliches. Es war wild und unkontrollierbar, Schiffe gingen unter, Besatzungen ertranken – und so kam es, dass die Menschen »die Tiefe« und »die Wasser« zur Beschreibung aller Arten von Dunkelheit und Chaos verwendeten. Nehmen wir etwa die ersten Worte der Bibel: »Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde.

»Sein Wort erschafft eine große, schöne Welt – Gottes vollkommenes Reich! Das perfekte Zuhause für seine Kinder!«
Die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag über dem Urmeer. Über dem Wasser schwebte Gottes Geist. Gott sprach: ›Es soll Licht werden!‹ Und es wurde Licht« (1Mose 1,1–3).

Die Bibel beginnt mit diesem erstaunlich poetischen Bild von Gottes Geist, der vor der Schöpfung über dem dunklen, leeren Nichts schwebt. Und dann spricht Gott in die Dunkelheit hinein. Sein Wort erschafft eine große, schöne Welt – Gottes vollkommenes Reich! Das perfekte Zuhause für seine Kinder!

Aber das ist nicht die Welt, in der wir jetzt leben, oder? Spulen wir vor zu Johannes, der bis zur Hüfte im Fluss steht. In Gottes guter Welt ist einiges schiefgelaufen. Sie ist immer noch schön, aber auch zerstört.

»In Jesus hat eine neue Schöpfung begonnen – und eines Tages wird er sie vollenden.«

Und dann kommt Jesus, dieser gewöhnlich aussehende Mann. Er geht ins Wasser, um sich taufen zu lassen – und es ist, als ob sich die Schöpfungsgeschichte wiederholt. Wieder schwebt Gottes Geist über dem Wasser. Wieder spricht Gottes Stimme Worte des Lebens: »Du bist mein Sohn, den ich liebhabe; an dir habe ich Wohlgefallen« (Mk 1,11). Die Welt kann sich manchmal wie ein düsterer Ort anfühlen, aber Gott wird nicht zulassen, dass es für immer so bleibt. In Jesus hat eine neue Schöpfung begonnen – und eines Tages wird er sie vollenden. Durch seinen eigenen Sohn schreibt Gott die Geschichte neu.

Autor: