Ein »hätte gern« wird schnell zu einem »muss haben«. Es beginnt oft mit etwas Gutem – dass man etwas naschen möchte (was nicht falsch ist!), der Liebe einer bestimmten Person, einer Freundschaft oder Gesundheit. Aber selbst etwas Gutes, das wir zu sehr wollen, nimmt uns dann in Besitz.
Wenn du also deinen Kindern helfen möchtest, dann solltest du zuerst erkennen, dass du in diesem Bereich genauso Hilfe brauchst wie sie. Gemeinsam könnt ihr lernen, dass die Gnade und Barmherzigkeit Jesu sowohl für Menschen ist, die Gutes zu sehr wollen, als auch für diejenigen, die Schlechtes wollen. Es beginnt mit etwas Gutem – einem Genuss – und endet mit etwas Schlechtem – Lügen und Stehlen. Zur Erinnerung und Hilfe folgen hier drei Wahrheiten für dich und deine Kinder.
Unser Verlangen ist stark
Unser eigener Wille ist nicht stark genug, um Nein zu sagen. Was ist stark genug, um uns von unserem Verlangen nach etwas Gutem oder Schlechtem zu befreien? Der Apostel Paulus verweist auf Jesus: »Gibt es denn niemand, der mich aus dieser tödlichen Verstrickung befreit? Doch! Und dafür danke ich Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn« (Röm 7,24–25). Die Wahrheit ist, dass wir uns nicht selbst von den Versuchungen befreien können, die uns beherrschen. Das kann nur Jesus.
Bitte Gott immer wieder um die Gabe seines Geistes
Sich von seinem eigenen Willen abzuwenden, ist keine einmalige Sache. Wir sollten uns jeden Tag an Gott wenden. Jesus sagt, dass wir immer wieder um die Hilfe bitten sollen, die wir von ihm brauchen (vgl. Lk 11,9–10). Wie erfahren wir diese Hilfe? Er erklärt weiter, dass der Heilige Geist das beste Geschenk des himmlischen Vaters für seine Kinder ist (vgl. Lk 11,13). Wenn wir zu Jesus umkehren und um Vergebung und seinen Geist bitten, dann werden wir mit der gleichen Kraft erfüllt, die ihn von den Toten auferweckte. Das ist die stärkste Kraft im Universum. Die Kraft, die Herzen, Gedanken und Handlungen verändern kann.
Wahre Zufriedenheit kommt von der Freude an Gott und all seinen guten Gaben
Wenn wir uns dafür entschuldigen, dass wir uns von Gott abgewandt und unseren eigenen Weg gegangen sind, dann wartet auf Gottes Seite eine Fülle von Freuden auf uns. Wenn Gottes Kraft in unser Leben kommt, dann lassen wir unser eigenes Verlangen los und wir können Gottes Güte erfahren (vgl. Ps 34,9). Wir freuen uns darüber, dass wir Gott kennen, und erinnern uns an seine Gnade, die jeden Tag neu ist (vgl. Klgl 3,22–23). Wenn unsere Freude darüber wächst, dass wir Gott kennen, dann wächst auch unsere Freude über all die guten Dinge, die er uns gegeben hat.