Tyler van Halteren

Der Ruf des Königs: Die Gute Nachricht verbreiten

Der Ruf des Königs: Die Gute Nachricht verbreiten

Manchmal verwechseln wir Ruhe mit Ziel. Doch biblisch gedacht ist Ruhe kein Sofa, sondern Stärkung für den Auftrag: gesammelt werden, um gesendet zu werden. Dieser Beitrag dreht sich genau darum: um Berufung statt Bequemlichkeit, um das Evangelium, das nicht im Herzen eingeschlossen bleibt, sondern auf die Straßen drängt. Es geht um den Ruf des Königs – persönlich, beim Namen – und um unsere Antwort in einer Welt, die von geistlicher Blindheit, Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit gezeichnet ist.

Aus Kleiner Pilger auf großer Reise (Teil 3):

Als meine Wanderung durch diese Welt sich ihrem Ende näherte, hatte ich einen letzten Traum. Darin sah ich eine wunderschöne weiße Taube durch die Wolken fliegen. Sie trug eine mit Wachs versiegelte Schriftrolle im Schnabel und ich sah, wie sie sachte zu Samuel, Jakob und Erbarmen hinunterflog.

Die drei Kinder spielten im Land der Rast. Als Erbarmen sich hinsetzte, um auszuruhen, landete die Taube auf ihrer Schulter. Das Mädchen lächelte und sagte: »Seht her, ein Brief!

Ich frage mich, von wem er kommt.«

»Er muss vom König sein!«, antwortete Jakob. »Vielleicht ruft er uns heute in die Himmelsstadt.«

Erbarmen öffnete den Brief und las laut vor: »Meine geliebten Kinder, ich habe euch bei euren Namen gerufen, und nun rufe ich euch auf, in die Welt hinauszugehen. In meiner Stadt bereite ich ein großes Festmahl vor, zu dem alle eingeladen sind. Geht in alle Städte und Dörfer, auf die Hauptstraßen und Nebenstraßen, und bringt viele Menschen dazu, in die Himmelsstadt zu kommen.«

»Geht in alle Städte und Dörfer, auf die Hauptstraßen und Nebenstraßen, und bringt viele Menschen dazu, in die Himmelsstadt zu kommen.«

Jakob freute sich über den Brief des Königs, aber er hatte auch ein wenig Angst. »Ich dachte, dass unsere schwierigen Tage vorbei sind«, sagte er. »Ich will nicht weg aus dem Land der Rast.«

»Ich auch nicht«, stimmte Erbarmen ihm zu. »Dieser Ort ist voller Frieden und Freude.« »Trotzdem ist das nicht zu vergleichen mit der Freude, die wir erleben, wenn wir dem König folgen«, gab Samuel zu bedenken. »Wenn er uns ruft, dann müssen wir gehen.«

Er und Erbarmen setzten sich in Bewegung, aber Jakob sagte leise zu sich selbst: »Ich bleibe lieber hier.«

Samuel und Erbarmen waren nur wenige Schritte gegangen, als die Taube anfing, um Jakobs Kopf herumzufliegen und an seinem Hemd zu zerren. »Hey«, sagte Jakob, »wohin ziehst du mich?«

Samuel und Erbarmen blickten sich um und sahen, was vor sich ging. »Was die Taube wohl will?«, wunderte sich Samuel. Dann sah er weiter vor sich einen Teich und zeigte darauf.

»Wahrscheinlich möchte die Taube, dass wir dort hingehen«, meinte Erbarmen.

Die drei Kinder liefen schnell zum Teich, traten an das Ufer und blickten auf das Wasser. »Schaut nur!«, sagte Jakob. »Ich sehe Menschen, die in der Dunkelheit herumlaufen. Sie scheinen blind zu sein und es ist niemand da, der ihnen Licht gibt! Was bedeutet das wohl?«

Erbarmen sah genauer hin. »Oh nein!«, rief sie aus. »Ich sehe arme Kinder, die im Müll nach Essen suchen. Sie sind so traurig! Ich glaube, sie suchen ein Zuhause.«

Sie wandte sich ab und begann zu weinen. »Passiert das alles in diesem Moment?«, fragte sie. »Leben so viele Menschen ohne Hoffnung in dieser Welt?«

Auch Samuel schaute jetzt genauer hin und sagte: »Ich sehe Erwachsene, die unfreundlich mit Kindern sprechen. Ich sehe, dass die Starken die Schwachen ausnutzen. Ich sehe, wie die Reichen die Armen misshandeln.«

Voller Zorn forderte er Jakob und Erbarmen auf: »Solange die Welt so böse ist, können wir nicht hierbleiben. Wir müssen hinausgehen und die Gute Nachricht vom kommenden Königreich verkünden!«

Die beiden anderen stimmten Samuel zu. »Du hast recht«, sagte Jakob. »Wir dürfen nicht selbstsüchtig sein.« »Ja«, schloss sich Erbarmen an, »wir gehen, wohin der König uns führt!«

Die Kinder hüpften und sprangen durch das Land der Rast und sangen dabei:

»Der König hat gerufen, d’rum ziehen wir hinaus. Sein Name soll bekannt sein, nicht nur bei uns zu Haus’. Wir wollen allen sagen, dass er die Menschen liebt und dass er voll Erbarmen die Sündenschuld vergibt.«

Vom Himmel her stimmten leuchtende Engel mit ein und sangen dabei ihr eigenes Lied:

»Hoch willkommen ist ein Bote, wenn er die Gute Nachricht bringt, dass eines Tages – welche Freude – alles unser’m König dient.«

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