Jede vierte Frau und jeder sechste Mann werden im Laufe ihres Lebens Opfer sexualisierter Gewalt. Tragischerweise sind viele dieser Opfer Kinder:
15 % der Betroffenen sind unter 12 Jahren und 29 % sind zwischen 12 und 17 Jahren alt. Bei Mädchen zwischen 16 und 19 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit, Opfer sexualisierter Gewalt zu werden, viermal so hoch wie in der restlichen Bevölkerung.
Wir wünschen uns, dass Eltern klüger und besser vorbereitet sind als diejenigen,
die Kindern schaden wollen. Es ist unerlässlich, dass Erwachsene Maßnahmen zum Schutz von Kindern treffen. Kinder brauchen sowohl richtige und altersgerechte Informationen über sexuellen Missbrauch als auch die Gewissheit, dass ihre Eltern und Bezugspersonen sie unterstützen. Indem Eltern mit ihren Kindern über ihren Körper sprechen und ihnen beibringen, welche Berührungen angemessen sind und welche nicht, helfen sie ihnen, bei ungewollten Berührungen »Nein« zu sagen. Dies wird den Kindern helfen, falls jemals jemand versuchen sollte, ihnen zu schaden.
Wie kann dies praktisch aussehen, Kindern (und Erwachsenen!) den Unterschied zwischen angemessenen und unangemessenen Berührungen klar zu machen?
- Deinen Kindern kannst du z. B. sagen: »Meistens magst du es, zu kuscheln oder umarmt, gekitzelt und geküsst zu werden. Aber manchmal möchtest du das nicht – und das ist okay. Sag mir Bescheid, wenn irgendjemand – ein Familienmitglied, ein Freund oder jemand anderes – so mit dir spricht oder dich so berührt, dass du dich unwohl fühlst.«
- Bring deinen Kindern bei, »Stopp«, »Genug« und »Nein« zu sagen. Du kannst das bekräftigen, indem du sofort aufhörst, wenn deine Kinder zeigen, dass sie vom Kuscheln oder Kitzeln genug haben. Damit zeigst du ihnen, dass sie Kontrolle über ihre Bedürfnisse und ihren Körper haben – und das wird ein Kind sich merken.
- Angehörigen, die diese Grenzen vielleicht nicht akzeptieren wollen, kannst du erklären, dass du deinem Kind beibringen willst, zu ungewollten Berührungen »Nein« zu sagen, was ihnen helfen wird, falls einmal jemand versuchen sollte, ihnen zu schaden. Wenn deine Kinder z. B. Opa keinen Kuss geben möchten, können sie ihm stattdessen die Hand geben oder mit ihm abklatschen.